Klassische Sprachen:
Latein - und Griechisch-Olympiade 2012

Großartiges Ergebnis für das Kollegium Kalksburg:
Maximilian Waiglein - 7B - gewinnt die Bundesolympiade in Griechisch!


Hier der Bericht unseres Siegers:

24. Bundesolympiade Latein und Griechisch in Güssing (Bgld.)

Heuer wurde zum vierundzwanzigsten Mal die Bundesolympiade in Latein und Griechisch ausgetragen. Gastgeberland war dieses Jahr unser östlichstes Bundesland, das schöne Burgenland. Für eine Woche kamen vom 16. bis zum 20. April die Besten der Besten aus ganz Österreich, die sich in den jeweiligen Landeswettbewerben qualifiziert hatten, in Güssing, der „Perle des Südburgenlandes“, zusammen, um sich in den drei Disziplinen Langlatein, Kurzlatein und Griechisch zu messen. Auch das Kollegium Kalksburg war wieder einmal vertreten – Maximilian Waiglein, 7b, ging für unsere Schule als Teilnehmer in Griechisch an den Start, nachdem er beim Wiener Landeswettbewerb in dieser Kategorie den dritten Gesamtplatz errungen hatte.

Die Ruhmeshallen unserer Schule sind erfüllt von großen Namen, die im Laufe der Jahre bei den altsprachlichen Landes- und Bundeswettbewerben ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben. In dieser Tradition sahen wir uns auch dieses Jahr durch die Teilnahme an der Bundesolympiade in Güssing. Letztendlich zählen aber der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“ und die Tatsache, dass Schüler aus allen Bundesländern Österreichs die einmalige Gelegenheit haben, einander kennenzulernen und durch das Austauschen von persönlichen Erfahrungen aus dem altsprachlichen Unterricht das Weiterleben einer humanistischen Kultur in unserem Schulsystem und letztlich unserer Gesellschaft zu gewährleisten.

Dies war auch den Veranstaltern des Wettbewerbs bewusst, da sie sich sichtlich große Mühe gaben, den Wettbewerb in Zusammenarbeit mit der dortigen Bevölkerung in ein spannendes Rahmenprogramm einzubetten, das die Teilnehmer mit den Spezifika der Region vertraut machen und ihnen einen möglichst angenehmen Aufenthalt bereiten sollte. Dadurch, dass Güssing durch eine eigene Biogasanlage einen vorbildhaften Status in ganz Österreich hinsichtlich seiner Energiepolitik hat, eignet es sich perfekt als Austragungsort der diesjährigen Bundesolympiade, deren Themenkreis im weitesten Sinne die Dynamik der Natur umfasst. Der Name des niederländischen Humanisten und Wiener Hofbotanikers Carolus Clusius, der im sechzehnten Jahrhundert im südlichen Burgenland wirkte und von dort ausgehend die Tulpe aus Zentralasien in Europa einführte, war allgegenwärtig. Bei zahlreichen Empfängen, Buffets und Weinverkostungen wurden die Teilnehmer aufs Beste versorgt, unter anderem sogar von einer direkten Nachfahrin Franz Josephs I. Selbst ein Bezug zu Kalksburg existiert in Güssing: Der berühmte Spross der Familie Batthyány, jenes alten österreichisch-ungarischen Adelsgeschlechtes, das die Region jahrhundertelang beherrschte und prägte, der Selige Dr. Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann, seines Zeichens Altkalksburger und auf einer Gedenktafel im Eingangsbereich unserer Schule verewigt, wurde in der Franziskanerkirche der Stadt beigesetzt.

Nach einem dreitägigen Vorbereitungskurs und dem Wettbewerb am Donnerstag fand am Freitag im BORG Güssing die feierliche Siegerehrung mit Bekanntgabe der Gewinner statt: Maximilian Waigleins Übersetzung des Prüfungstextes, eines Auszuges aus den Werken des Stoikers Epiktet, fand bei der Jury großen Anklang und wurde mit dem 1. Platz bedacht. Es ist das erste Mal in der Geschichte unseres Kollegs, dass ein Schüler in einem altsprachlichen Bundeswettbewerb gesiegt hat. Die Existenz der Bundesolympiade in Latein und Griechisch, die dem aufopfernden Engagement so vieler Leute in ganz Österreich und nicht zuletzt dem Interesse der Schüler zu verdanken ist, ist als Zeichen dafür zu werten, dass die „Muttersprachen Europas“ nach wie vor ihren Platz in der Gesellschaft und im Bildungswesen haben. Maximilian Waigleins Sieg ist ein Sieg für Kalksburg, für die 150 Jahre alte humanistische Tradition des Jesuitenkollegs, für alle Griechisch-Schüler an der Schule, insbesondere die Nachwuchs-Griechen aus der 4a, und für alle, die nach ihnen kommen werden und denen unsere Schule dasselbe ermöglichen wird, was sie Maximilian Waiglein und allen vor ihm ermöglicht hat, und vielleicht sogar noch mehr. Danke, Kalksburg!

Maximilian Waiglein