ovid, icarus vers 210ff:

Während der arbeit und der ermahnungen wurden die greisen wangen nass, und die väterlichen hände zitterten. Er gab seinem sohn küsse, die nicht wiederholt werden durften und von den federn erhoben fliegt er voraus und sorgt sich um den begleiter, wie ein vogel, der die zarte brut vom hohen nest in die luft hinausführte, und er ermahnt zu folgen und lehrt die verderblichen künste und bewegt selbst seine flügel und sorgt sich um die (flügel) des sohnes.

Und schon war auf der linken seite (die insel) Samos der Iuno - Delos und Paros waren zurückgelassen worden – (und) auf der rechten Lebinthos und das an honig fruchtbare Kalymne, als der knabe begann, sich am kühnen flug zu freuen und den führer verließ und von begierde nach dem himmel berührt den weg allzu hoch führte. Die nähe der glühenden sonne erweichte das duftende wachs (lat. Plural!), die verbindung der federn; und schon war das wachs geschmolzen: jener schüttelt die nackten Arme und weil er keine flügel mehr hat (wörtlich: der ruder entbehrend) empfängt er keinen luftstrom und der mund, der den namen des vaters ruft, wird vom blauen wasser aufgenommen, das seinen namen von jenem bekam (wörtlich: zog).

Aber der unglückliche vater, kein vater mehr, sagte: "Icarus, Ikarus, wo bist du? In welcher gegend soll ich dich suchen?" "Icarus!" sagte er: da erblickte er die federn in den fluten (wellen, aber fluten bietet eine allitteration zu federn!) und verfluchte seine künste und setzte den leichnam in einem grab bei und das land (=insel) wurde nach dem namen des begrabenen genannt.

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